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Horch, von draußen, vom Woid, do kumm i her,
so hot ma desfrüher so gsagt, oba jetzt sogt des fast koaner mehr.
Es gibt a scho lang koan Schnee mehr, as Klima is schuid,
drum schaut da Nikolaus grantig, es is eam zvui muid.
In Kösching duan de Nikoläuse a scho länga nimma mitn Schlittn rumfahrn
sie lassn se chaufiern, des is scho wohr und is a koa Schmarrn.
Sie brauchan deswegen oba a net zum Familienbesuch zu Fuße geh,
in Kösching kummas meist mit am ganz moderna groaßn weißen VW.
So san dann in Kösching etliche Nikoläuse unterwegs, oiwei recht gschwind
und wern zu de Häuser higfahrn, wo scho aufgregt is manches Kind.
Ausgschickt san de Nikoläuse vo da Kolpingsfamilie aus,
scho Wocha vorher hom se de Familien den Nikolaus bestellt in ihr Haus.
Damit da Nikolaus den Familien mit den aufgeregten Kinderlein erscheint,
hot es se guad vorbereitet und macht seine Aufwartung, a wenn manches Kind weint.
Wia gsagt, es is scho da echte Nikolaus, der in Kösching samt
Knecht Ruprecht kummt und der dabei hot sei ruatn Ruatn,
oba da Nikolaus is net streng und raucht an meist guadn.
Er is a net so ozogn wia sei Kollege, der aus dem fernen Amerika,
sondern hot an Stab dabei, an weißn Bart und aufn Kopf drom sei Mitera.
Da sogenannte Werbungs-Weihnachtsmann, den ma in Bayern ja nia net leidn kann,
der soi bleibm wo er highert, der armselige Mann.
A braucht da echte Nikolaus koane Rentiere samt Rudolf und am Schlittengspann,
wenn a doch in Kösching mit dem VW-Bus aufwartn kann.
Oglopft am Fenster und an da Tür, und es wird dem Nikolaus hineingeführt
und scho is a mittn drin in da Stubm, ja is bei eich warm, hobts guad eigschürt.
De Bruin lafft o, da Nikolaus muaß schnaufa und schaut se langsam um,
wer is denn do ois do, wer hockt denn außer de Kinder no ois rum.
De Kinder natürlich, oft a mehra, de Eltern, a da Opa und de Omama,
alle san heit am Nikolausdog beieinander da.
Und so lafft dann da Besuch ba de Kinder wia m richtigen Leben o,
da Nikolaus gibt se Mühe, is besonnen und gutmütig, so guad er ko.
Da Knecht Ruprecht schwingt ba Gelegenheit drohend seine Rute,
wenn da Nikolaus was sagt und is für de Kinder net immer des gute.
Wer mog mein Stab hoitn, des is am Nikolaus sei erstes Wort,
er gibt den Stab am größtn Kind und fährt dann a glei fort.
Aus dem goldenen Bücherl liest er dann wos vor,
so manches Kinderlein wird dann auf omoi dasig und a recht kloa.
Du Maxl, wos les i do, du duast dein kloane Schwester immer ärgern
und a immer zweng a jeda Kleinigkeit mit ihra strein,
des ko i ois Nikolaus ja gor nia net leidn.
Maxl, du mußt de bessern, gib noch, du bist da groaße Bruada,
und da Schwester is oba seiba a manchmoi as gleiche Luada.
Oba a du, kloans Veverl, du mogst net gern in den Kindergartn geh,
des hob i ghert und des is fei gor net schee.
Des muaß se sofort ändern, denk doch nur dro,
andere Kinda wenn in Kindergarten geh dürftn, warn recht froh.
A wern vo eich zwoa de Spuisachn net oiwei aufgeräumt,
so daß de Mama des öfteren schäumt.
Und a du liaba Papa, über di steht as wos im goldenen Bücherl drin,
her endlich auf mitn Raucha, es hot doch koan Sinn.
A duast du recht oft bam Schofkopfa und Wattn in da Wirtschaft sitzn
dua liaba a bisl öfters dahoam bleibm und aufm Hometrainer schwitzn.
Und du liaba Mama, brauchst du wirklich alle boa Monat oiwei neie Schua,
dua liaba sparn dann bleibt as Geid übrig und es is dahoam wieder a Rua.
So bekommt a jeder vom Köschinger Nikolaus seine Levitn glesen,
soi jo net oana sogn, des war net imma scho so gewesen.
Nun is an da Zeit, i muaß wieder geh, hob no an Stress,
da Nikolaus hots heit irgendwia net so schee.
Muaß no zu vui andere Familien und drum Rupprecht mach auf des Sackl,
ruck a boa Geschenke raus, für jeden a gloans Packl.
So des hem ma wieder, pfüat eich Gott, bis dann, bleibts anständig,
und scho is da Nikolaus draus aus dem Zimmer
a Schnapserl gibt’s no, weil a Schnapserl geht imma.
A a gloana Obolus wird dem Nikolaus druckt in de Taschn
und glei numoi a Stamperl, weil no wos drin is in da Flaschn.
Da Nikloaus uns sein Helfer san nun wieder drin im VW,
und es geht weider zur nächstn Familie, es is so schee.
San dann alle Familien besucht, as Redn fällt dem Nikolaus scho schwer,
oba an Schnaps gibt’s nach jedem Besuch, sogar an Jägermeister.
Endlich is a dann dahoam und fällt rein ins Bett,
denkt über ois numoi nach, es war eigentlich heit recht nett.
Müde bin i geh zur Ruh, endlich fallen dem Nikoaus de Augen zu.
Er träumt, von de leuchtenden Kinderaugen, von den Fahrten mit dem VW,
und bestimmt nächstes Jahr wieder dasselbe, es war so schee.
Ois Köschinger Nikolaus unterwegs zu sein,
es gibt nichts Schöneres auf dera Welt,
ihr liabn Leit,
da Nikolaus wünscht allen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit.
Ein Gedicht von Johann Semmler / Kösching 2025
Draußen im Woid do wachsen sie, de edlen Bäume
A Gitternetz rundrum und obgrenzt no , durch meterhohe Zäune.
Das jo koa Wuidtier , a Rindl oder a Astl , vo dene Bammal owabeißt,
weils sunst dem Woidbesitzer , as Herz und sein Geidbeitl zreißt.
Ja früha hom ma fast jedes Johr, vom Bauern-Woid an Christbam gestoin ,
Des hot ghoaßn , schnei aussuacha, lurn , dann oschneidn und hoamhoin.
Des warn de scheenern Bam , kostnlos , und imma grea und frisch,
Oba heit duat ma des nimma, a kaffta kummt nun auf den Tisch.
Ko ma se ja heit überoi , und an jeder Stei an Bam raussuacha ,
ma braucht net aufpassn aufn Första , ja der dat wieder fluacha.
A Tanne, a Fichtn, a Douglasia, grod gwachsn, und üba 2 m groaß
Und scho bist ohne zu handeln, guade 35 Euro meist loas.
Wer woaß no, wias früra war, z-Weihnachtn rum, aufn Friedhof is gwen,
do wo unsre Vawandtn, Bekanntn , wo ja alle Vastorbenen dort legn.
Auf jeden Grab a Christbamerl, mit silberne gloane Kugeln und echte Kerzn,
des war bsonders abends a Pracht, wenns leichtn de Liachtl, und a de Herzn.
Und heit, ois amerikanisch , aus Plastik, und de Lichtln aus LED,
Ja liaba Gott Vadder, des is doch kitschig und überhaupt net schee.
Oba leida, so geht der Wandel, koa Nostalgie und koa Besinnung,
wenns so weidageht , nimmt ma uns no de allerletzte Stimmung.
O Tannenbaum, wie grün san deine Blätter, a wenns ja Nadeln san,
i gfrei me scho heit wieder auf mein echtn Weichnachtsbam.
Heng auf den Bam dann de oidn Kugeln, Golden und Silbern , so wia jedes Jahr,
und Kerzen aus Wachs und silbernes Lametta, des is doch jedem klar.
Dann is Hl. Abend, mia hom wieda , is scho wahr, den aller-scheenstn Baum,
und so sois no lange Zeit weidageh, des is mein Wunsch und des is mein Traum.
De Tradition muaß hochghoitn wern , egal wia und wo und wieso
Gesegnete Weihnachtn wünsch i eich und seid alle froh.
Ein Gedicht von Johann Semmler / Kösching 2024
Boid scho is wieder so weit,
dann fangt´s o, de scheene stressige Weihnachtszeit.
Platzl wern bacha, ois festlich dekoriert,
d´Wohnung wird putzt und Glasl poliert.
Mir werd´s scho wieder Angst und Bange,
vor da großen Kaufhaus-Kassen-Schlange.
De Parkheiser san voi, da Geidbeitl boid laar,
as richtige Gschenk zum finden, is ganz schee schwar.
D´Mama und da Papa schwitzen beim Shoppen,
schließlich muas ma de Gschenke vom letzten Joahr toppen.
De Zeiten, wo a Puppn oder a Spuizeig-Auto no glangt hom, san leider vorbei,
wenn as Kind ned des griagt wos wui, gibt´s a großes Geschrei.
Spielekonsolen, Tablet´s und as neiste Handy wern aufn Wunschzettl gmoid,
as Christkindl muas an großen Batzn Geid auf´m Konto hom, wenn´s des ois zoid.
Genervte Leid, Hektik und Stress wo ma hischaut, weit und breit,
derwei is doch Weihnachten eigentlich de besinnliche und staade Zeit.
Beim Kampf um an größten und scheensten Christbaum,
verliert ma as Wichtigste oft aus de Augn – man mecht´s kaum glaum.
Respekt, Nächstenliebe und Friede auf dera Weid,
san doch vui wertvoller ois as liabe Geid.
Lacha, füreinander do sei und gemeinsam Zeit verbringa,
vorm Christbaum und in da Kircha miteinander Liadl singa.
Zufrieden sei mit dem wos ma griang und hom,
am Herrgott im Himme einfach danke song.
A wenn´s stressig is, mog i Weihnachten voi gern,
as scheenste dro is, wenn d´Kinderaugen leichten wia Stern.
I wünsch Eich a ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest,
des alle wieder a Stückl näher zamrucka lässt.
Johann Semmler / Kösching
Lange Zeit hatte man geglaubt Kinder würden intelligenter, wenn man ihnen den Dialekt austreiben würde, ähnlich wie in den 1960-er Jahren das linkshändige Schreiben. Heute sagen gar Pädagogen und Psychologen, es wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Intelligenz, wenn man sich des Dialektes wieder bedienen könnte, denn in ihren eigenen Köpfen und in denen der Kinder hätte sich seither viel gedreht. Dialekt als zweites Sprach-Element wäre gar noch in der Lage die Gesellschaft zu retten. Doch es scheint zu spät, in Richtung heimatgebundener Zwiegespräche. Die Dialekte sterben aus, wie die Bio-Diversität im Amazonas-Regenwald! Weder Nikolaus noch Kinder verstehen einander. Wie soll das enden? Starke Boomer-Jahrgänge als Großeltern sind noch gut im Übersetzen ins bayerische hinüber, aber gleich danach beißts schon vollständig aus. Unsere landesweite zweisprachige Intelligenz wird oft nur noch durch English abgedeckt, das oft etwas pidgin und rudimentär daherkommt und der Intelligenz keinesfalls auf die Sprünge helfen kann. So kommen wir zwangsweise an einen ähnlichen Verbotspunkt wie damals mit den Rauchwaren: „Ohne Dialekt kommt keiner ins Zelt.“ Nur können dann die dialektlosen Eltern ihren Schützlingen nicht mehr beistehen, weil sich diese den Slang über Internet-Influancer problemlos aneignen werden ohne die Bedeutung der Worte zu kennen. Das Artensterben setzt sich fort.
Gerd Krassler / Kösching
Da Nikolo, dieser brave Mo,
is a heia am 6. Dezember wieder dro.
Er duad Kinder bsucha, und a de Levitn lesn,
Knecht Rupprecht ghert a dazua mit dem Reisigbesn.
Er hot wia immer sein Bischofs-Stab dabei und sei goldnes Buch,
und macht ba de Kinder sein Nikolaus-Besuch.
Oba er ko net, wia früher mit de Rentier kumma,
weils fast koan Schnee gibt, as Wedda is ja wia im Summa.
Mitn VW-Bus lasst er se dann vo Haus zu Haus chaffiern,
deswegn er duat se manchmoi recht geniern.
A in der Häuser durfte er seit 2 Johr lang nimma nei,
weil mia des Corona ghabt hom, drum mußte des so sei.
Oba des Corona is ja jetzt fast durch vui Impfungen eingeschränkt,
wer het den damois an so an Aufruhr in ganz Deutschland denkt.
Is wias is, de Kinder warten nun wieder aufgregt af den Nikolaus,
obs brav oder net so brav warn, do gibt’s oft an Saus.
Da Nikolo liest nun im Haus aus dem goldnen Büachl so allerlei,
steht do draußn und derf a wieder in de Häuser nei.
De Kinder und de ganz Familie stengan oder hockan rum uns Kannapee,
und da Nikolaus der redt vo guade Sachen und vo dene die wo net so schee.
Da Rupprecht hot wie immer sein großen Sock umghengt
aus dem da Nikolaus de Kinder dann beschenkt.
Es is ja nimma so, wia früher, vom Himmel komm ich her,
so a Nikolaus der hots scho heit recht schwer.
So sois no vui Jahre weidergeh, vielleicht a moi wieder gibt’s an Schnee.
Wenn a Nikolaus kummt, meine Enkelbuam san dan recht brav wia Schaf,
und träumen dann de Nacht davon im Schlaf.
An Weihnachtn dann as Christkind kummt,
und heia wünschn se de Buam doch an Hund.
Christkind übaleg da des wirklich a recht genau
weil wer soi dann den Hund Gassiführen auf die grüne Au.
O du guter, armer Nikolaus, mein Gedicht des is jetzt aus.
I wünsch allen frohen Weihnachten, bleibts gesund oiwei heiter
dann geht a as Leben leichter weiter.
A guads neis Johr dann no dazua,
hoffentlich gibt da Putin boid a Rua.
Johann Semmler / Kösching
So wias ba uns z- Weihnachtn imma is,
gibt’s zu de Geschenke a wos fürn Mogn , und des is gwis.
Am Hl. Abend gibt’s Saukraut mit Würstl,
am 1. Weihnachtsdog wird a Antn vatilgt zamt Flügl und Bürstl.
De Ente lebte einst in einem Stall und wurde feist und kuglrund
hot griagt zwoa feste Haxn und wog scho manchmoi an de 10 Pfund.
Am Hl. Omd in da Früa wird des Viech scho so weit garniert,
und mit Soiz, Pfeffa und Geheimgewürz eingeschmiert.
Da gscheid Schuhbeck dats ja wieda ganz anders macha
mit seim Ingwa, Vanille, Chillisoiz, do ko i nur lacha.
Am Weihnachtsdog um a 7. Uhr kimmt des Viechal nei in de Röhrn
Zwiebe, Geibe Ruam und a Löffe Schweineschmalz dazugehörn.
Dann werds scharf obron und imma wieda nocheschaun,
obs Antal wird dann schee langsam braun.
I reib Kartoffe, an ganzn Eima voi, für de Knedl,
drucks Wasser raus, bis i hob an roadn Schedl.
Kochte Kartoffe durchdruckt und zu andern no dazu,
und danna wern de Knedl draht, ja do gibt’s gnua.
De Antn braucht dann a Wasser, i giaß oans nei
und koch as derwei as Blaukraut, des geht a recht schnei.
Zwischendurch drink i a Hoibe zwengs da Hitz,
weil i wenn an Ofa aufmach, so vui schwitz.
A Stund vorm Essen wird de Ente dann in Portionsteile zerlegt,
und de Knedl ins hoaße Wasser einglegt.
De Ente numoi nei ins Rohr, übagießn, dann werds recht resch,
d-Familie kummt a scho zum speisen, san ozogn alle recht fesch.
Auf geht’s, Ente raus aus dem heißen Rohr,
schon hert ma den Familienchor.
Ja schaut de guad aus, und so vui Knedl und Kraut,
hihocka sog i, jetzt wird eineghaut.
Da Opa is wie imma nur scharf auf de Flügl und an Krogn,
do braucht er nix anders, do konnstn hom.
Da Enkl Jakob sogt, wenn i jetzt vui iss vo dem Antnfleisch,
griag i dann a glei a Eis.
Da ganz gloa Jonas sitzt im Kindastui,
griagt zuagschobn de bestn Bröckal, so vui er wui.
Wia sogt ma: Ente gut, alles gut.
Alles homa zamgessn, übrigbliebm ko breckal Rest,
Frohe Weihnachten liebe Gäst.
Johann Semmler / Kösching
Bin ich müde, gib a Rua, und machte meine Äuglein zua.
Schlaf i doch neilich am Kanapee ein und hob an Traum,
i bin a Milliardär, ma glaubt des kaum.
Ja wo kimmt des her und wos mach i jetzada mit dem Haufa Geid,
ja liaba Herr Gesangsvarein, i bin ja da reichste Mo der Weid.
Weil boid Weihnachtn is, schenk i im Traum a glei recht vui her,
doch o Wunder, da Zasta wird net wenga, es wird imma mehr.
I laß sofort as neie Bad in meiner Gemeinde no vui vui größer baun,
und am TSV 1860 a neis groaß Stadion, ja do werns schaun.
i lass baun a neie Schui für de bsondern Kindalein,
und a Vaanstaltungs-Halle dazua, so soi es sein.
Mit Speiselokal, Disco und a Keglbahn,
i dram davo, i griag an Wahn.
ACDC und de Stones treten abends in Kesching auf,
und da Gabalier am bereits am Namedog, so is da Lauf.
As Geid muaß naus, jo jetzt net aufwacha,
i her me selber im Traum scho lacha.
Kesching, Kasing, Bettbrunn über alles in da Welt,
da Semmler Hans, der träumt vom vielen Geld.
Und an Weihnachtn gabats dann wirkich a für jeden wos,
weil i as Geid hob und wars a gern wieda los.
Ois erst spendier i am Pfarrer a neie Hüftn und a a neis Knia,
und vor da Kircha und da Hl. Messe gibt’s a Brotzeit und dazua a Bier.
Kircha is dann a moi wieda voi, da Pfarrer lacht,
das hat doch bestimmt der liebe Gott gemacht.
Mein Traum hert net auf, i wälz me rum, i schwitz und frier,
ja vo dene Millionen is imma no so vui hier.
Keschinga Leitl wos soi i blos mit dem Geid no machen,
drum dram i weida vo mache Sachen.
Vor Weihnachtn werdn dann alle Straßen gsperrt,
und de Ingolstädter Straßn is in meinem Traum scho teert.
As Geid is auf a moi im Traum dann doch weg, vaschwundn,
wia kumm i jetzt do blos üba de Rundn.
Wos gib i de Flüchling, wos gib i jetzt de arma Leit,
wos mach i nur, mi beitelts gscheid.
Bums machts, es haut me ro vom Kanapee,
da Traum is weg, da Fuaß duat weh.
Es war so schee gwen, oba hoid nur a Traum,
drum hoaßts, imma nur nach vorne schaun.
I wünsch a frohe Weihnacht und a guads neis Jahr,
Träume werden hoffentlich doch oft wahr.
Johann Semmler / Kösching
Grüaß God, Servus, Hello, Bon Jorno, Salve, oda Salem aleikum,
auf Weihnachten gehts zua, und as Johr is a wieder boid rum.
Wia werdn de Feierdog, uman Hl. Abend rum, denn wieder wern,
derf ma hoffenlich Schnee rama, oder blos wieder D-Straßen kehrn.
Für vui werds as erste Weihnachten sein, in unserm scheena Lande Bayern,
Frau Merkel hot ja vui Flüchling einglon, duats ja kumma , um ba uns do zu feiern.
Vui san kumma, Vui zvui, wohna derns im Container, oder im ogmieten Haus,
und kenna se gor nia net, mit unsre Sittn und Gepflogenheiten aus.
Weihnachten so wia mia, duans net so kenna, weils hom an andern Glaubm
vaehrn an Allah, an Mohamed, und mia moana da Hl. Geist is a weiße Taubm.
Weihnachten, das Fest der Liebe, Geschenke, und der guadn Bratwürst-Speisen,
wos machan und essn dann de Flüchtling, de kumma san aus dem Land der 3 Weisen.
Wos griagn dann unsre neia Mitbewohna für Weihnachtsgschenker,
se brauchatn a warms Gwand, wos zum Essn, und eventuell neie Radllenka.
Weils Radlfahrn kennas olle scho vom Somma her,
mit varoste Radl und ohne Helm sausen umannand, kreuz und quer.
Sunst homs nix vom Luxus, de arma Deifen, geht eana net so guad wia mia,
hockan vui dahoam, denn vaschlossn is leider, für eana so manche Tür.
San ja net de erstn Flüchtling auf dera Welt,
weil wos herkumma, Kriag herrscht, und do geht’s a nur ums Geld.
Wenn e jetzt weidavazähl, wisst ihr es scho, wer de ersten Flüchtling warn,
i sogs eich jetzt glei, und ba meiner Ehr, es is koa Schmarrn.
Kaum war da gloa Jesus, damois drunt do in Bethlehem geborn,
hätte er scho beinah kurz nach seina Geburt, sei Lebm valorn.
Da dappig Herodes war hinter eahm und alle Neugebornen her,
hot Angst ghabt, da Jesus nimmt ehm an Job weg, und er war koa Kine mehr.
So packt da Sepp sein Esel, hockt nauf de Maria und an Jesusbua,
üba Nocht sans noch Ägyptn, und trotzdem homs koa Rua.
Erst a boa Jahrl später san wieder noch Israel zruck,
nach Nazareth und net noch Fürstnfeldbruck.
Jeder Christenmensch woas, wos dan weiter is geschehen,
und es hot se nix gändert, bis heit duats so weitagehen.
Drum gebm ma de Flüchtling a Herberge und hom a Herz für de arma Leit,
und des grod jetzada, in da scheena Vorweihnachtszeit.
Uns alle wünsch i an Zusammahoit und no a gsunde Zeit,
Frohe Weihnachten, a guads neis Jahr, des wünsch i eich scho heit.
Johann Semmler / Kösching